Am 11. Juni haben SVP und Lega Salvini im Landtag ein Gesetz beschlossen, mit dem sie das Referendum über einfache Landesgesetze abschaffen wollen. Das Instrument des echten Referendums ist
- nach jahrzehntelangem Ringen vieler Organisationen,
- unterstützt von einem Großteil der Bevölkerung (114.884 in der Volksabstimmung 2009 und in sieben Unterschriftensammlungen mit 70.000 beglaubigten Unterschriften)
- nach dem Referendum 2014, mit dem die BürgerInnen ein SVP-Gesetz abgelehnt haben, das wiederum dieses Referendum nicht vorgesehen hatte,
- nach einem daraufhin vom Landtag gewollten partizipativen Prozess
- in parteiübergreifender Zusammenarbeit 2018 beschlossen worden.
Seitdem ist das Referendum nie zum Einsatz gekommen. Trotzdem hat es, von uns Bürgerinnen unbemerkt, seine für die Politik heilsame Wirkung entfaltet. Es hat die Mehrheit verpflichtet, mit der Minderheit zusammenzuarbeiten. Es hat eine Gesetzgebung bewirkt, die mehr als bisher von einem halbwegs ausgewogenen Konsens gekennzeichnet war. Genau das wollen SVP und Lega Salvini aber offensichtlich nicht. Sie wollen die Alleinherrschaft. Deshalb versuchen sie jetzt,
- das Referendum wieder abzuschaffen,
- die rechtlich vorgesehene Information zu Volksabstimmungen unter ihre Kontrolle zu bringen, so dass weder Neutralität noch gleichberechtigte Darstellung der Positionen garantiert sind
- den BürgerInnen die Einberufung der ausgelosten Bürgerräte zu entziehen.