- Details
-
Kategorie: 14 Fragen zur DD
-
Zuletzt aktualisiert: Montag, 08. Juli 2019 10:09
Wir veröffentlichen hier die Antworten auf die Fragen zur Direkten Demokratie, mit denen sich die Plattform "Südtiroler Frühling" an Stephan Lausch von der Initiative für mehr Demokratie gewandt hat.
FRAGE #03
SF: Sollen bestimmte Themen aus dem direktdemokratischen Prozess ausgeklammert werden (Themen die soziale oder ethnische Minderheiten oder individuelle Bürgerrechte betreffen)?
SL: Grundsätzlich meinen wir, sollen die Bürgerinnen und Bürger über alles abstimmen können, worüber die politische Vertretung entscheiden kann. Dort, wo das so gehandhabt wird, gibt es diesbezüglich nicht mehr problematische Entscheidungen, als im Rahmen rein parlamentarischer Demokratie.
Es ist Zeit uns von der Vorstellung zu verabschieden, dass die politische Vertretung eine moralische und eine Elite der Kompetenzen ist, sie ist hingegen in der Regel, mehr und mehr, aufgrund der Art und Weise, wie sie zustandekommt, eine Elite des Eigennutzes geworden. In Italien erleben wir den Niedergang der Demokratie als eine Spirale des gegenseitigen Misstrauens. Einen Aufschwung wird es nur geben, wenn die Basis für die Weiterentwicklung der Demokratie ein grundsätzliches Vertrauen ist.
Bürgerinnen und Bürger sind, alternativlos, gezwungen, bei Wahlen Kandidaten ihr Vertrauen zu schenken.
Weiterlesen ...
- Details
-
Kategorie: 14 Fragen zur DD
-
Zuletzt aktualisiert: Montag, 08. Juli 2019 10:12
Wir veröffentlichen hier die Antworten auf die Fragen zur Direkten Demokratie, mit denen sich die Plattform "Südtiroler Frühling" an Stephan Lausch von der Initiative für mehr Demokratie gewandt hat.
FRAGE #11
SF: Wie stellen sie sich vor, falls man es schafft die DD einzuführen, dass die DD nicht zu oft beansprucht wird , auch bei nicht so wichtigen Themen und so die Kosten der Referenden/Volksinitiativen explodieren? Auch weil bestimmte „Randthemen“ die breite Öffentlichkeit auch nicht interessieren?
SL: Ich finde, dass man sich von Politikern, die von direkter Mitbestimmung der Bürgerinnen und Bürger nichts wissen wollen, hat einreden lassen, dass diese eigentlich zu teuer ist und meine dagegen, dass jede Volksabstimmung ein äußerst wertvoller Prozess für die Bevölkerung ist, ja, ein Weiterbildungsprojekt ersten Grades und das etwas kosten darf.
Wenn Volksabstimmungen heute relativ teuer sind, dann deshalb, weil der ganze Ablauf schlecht und nur als Ausnahmefall geregelt ist. Ich muss wieder auf die Schweiz verweisen, wo Volksabstimmungen ganz selbstverständlich zur Politik dazu gehören, und diese deshalb pro Abstimmung jeden Stimmbürger nicht mehr als einen Kaffee kosten. Man stelle sich vor, man hätte eine wirksam und gut anwendbar geregelte Mitbestimmungmöglichkeit und die Bürgerinnen und Bürger würden sie nicht nutzen. Das wäre entweder ein Zeichen dafür, dass die politische Vertretung ihre Aufgabe zur Zufriedenheit der Bevölkerung erfüllt oder für völlig apathische Bürgerinnen und Bürger. Wenn der Bedarf oder die Notwendigkeit besteht, ist es gut, wenn Volksabstimmungen stattfinden. Eine Abstimmung zu erwirken ist ja keine zu unterschätzende Arbeit:
Weiterlesen ...