Klimafrage ist Demokratiefrage

KLIMAKRISE VERLANGT MEHR DEMOKRATIE!

das gemeinsame Haus brenntAm Freitag, den 3. März hat ein weltweiter Streik für Klimaschutz stattgefunden. Wir sagen dazu: Die Klimafrage ist eine Demokratiefrage. Es braucht demokratische Instrumente mit denen alle Bürger*innen Antworten auf diese Frage geben und über diese auch selbst entscheiden können. Dieser globale Klimastreik ist uns Anlass, auf unverrückbare Tatsachen und auf ermutigende Möglichkeiten zum Thema „Klima und Demokratie“ hinzuweisen:

TATSACHE 1: Die Klimafrage ist eine Demokratie-Frage.
Die Klimakrise ist die zerstörerische Folge der Jahrtausende alten Herrschaft von Menschen über Menschen und die Natur. Eine vervollständigte Demokratie ist die Überwindung dieser machtzentrierten und zerstörerischen Haltung. Je mehr sich die Klimakrise aber zuspitzt, desto kleiner werden auch die demokratischen Spielräume.

TATSACHE 2: Mit direkter und partizipativer vervollständigte Demokratie werden die Weichen richtig gestellt.
In deutschen Städten ist es mit Bürgerbegehren gelungen, wichtige klimapolitische Forderungen durchzusetzen, z.B. Kohlekraftwerke schneller herunterzufahren als geplant.
In Schweizer Städten sind in den vergangenen Jahren sog. „Stadtklima-Initiativen“ lanciert und gewonnen worden für ein besseres Stadtklima durch Einschränkung des Autoverkehrs.
In Berlin stimmen Bürgerinnen und Bürger am 26. März 2023 über die Frage ab: Soll die deutsche Hauptstadt bis 2030 klimaneutral werden – statt wie geplant erst 2045? In mehr als achtzig Städten gab und gibt es Initiativen, die mit Hilfe von „Klimaentscheiden“ ihre Kommunen auf die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels ausrichten wollen. Viele hatten bereits Erfolg.

TATSACHE 3: Weltweit gibt es bereits mehr als 100 ausgeloste Bürgerräte zu klimapolitischen Themen.

Ein ausgeloster Bürgerrat bringt viele verschiedene Perspektiven zusammen, erhält verständliche Informationen von Fachleuten, berät und entwickelt Vorschläge für die Politik. So liefert er der politischen Vertretung mehrheitsfähige Lösungsvorschläge und Entscheidungshilfen.

TATSACHE 4: Ausgeloste Menschen entscheiden in Klimafragen weitreichender und mutiger als die Politik.
In Frankreich fand 2019/2020 ein vom Präsidenten eingesetzter und in Deutschland Mitte 2021 ein selbstorganisierter bundesweiter ausgeloster Bürgerrat zum Klima statt. In den Gutachten der Bürgerräte sind viel weitergehende Forderungen enthalten, als sie bisher von den politischen Vertretungen verfolgt werden. So z.B. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Straßen und die Umstellung der Landwirtschaft auf klimafreundliche Produktion bis 2030.

TATSACHE 5: Es gibt gute Demokratie-Instrumente, um die Klimapolitik der Parlamente zu ergänzen.
Zum Beispiel eine Kombination aus Bürgerrat und Volksabstimmung. Erst beraten geloste Menschen, dann stimmt die Bevölkerung über deren Vorschläge ab.

TATSACHE 6: Dass Bürger*innen in Klimafragen selbst politisch etwas bewegen, ist möglich und sinnvoll!
Manche fragen sich angesichts knapper Zeitfenster: „Geht die Klimawende überhaupt noch demokratisch?“ Wir sagen: Sie geht überhaupt nur demokratisch!

NUR, UND JETZT KOMMT DAS GROSSE ABER:
Das alles ist in anderen Ländern möglich, nicht in Südtirol. Obwohl drei Viertel der Wahlberechtigten (ASTAT-Info 74) angeben, dass Volksabstimmungen mindestens genau so wichtig sind wie Wahlen! Wir müssen uns hingegen anhören, wie von Nachhaltigkeit trompetet wird und uns dagegen wehren, dass mit Zement weiter geklotzt wird. Und das, obwohl wir eigentlich ein Gesetz zur Direkten Demokratie und Partizipation haben. Das nicht funktioniert, dessen Mängel nicht behoben und zur Be- und Verhinderung ausgenutzt werden, das nicht umgesetzt wird.
Wir haben diese Politik gründlich satt! Mit den Landtagswahlen 2023 muss eine überzeugte Mehrheit für MEHR DEMOKRATIE zustande kommen, um diese Mängel zu beheben, damit wir endlich tun können, was angesichts der hereinbrechenden Klimakatastrophe zu tun ist.

 
 
 
 

BürgerInnen - rettet die Initiative für mehr Demokratie

Wir sind auf gutem, aber erst auf halbem Weg!

DANK VON GANZEM HERZEN
allen, die schon geholfen haben

 

Herzlichen Dankund für die bewegende und so sehr ermutigende Vertrauensbezeugung und Solidarität, die wir von der Initiative für mehr Demokratie in den letzten Tagen dieses schwierigen, dieses erschreckenden und verunsichernden Jahres erleben dürfen.

Wir erhalten solche Worte:
" Liebes Team von der Initiative für mehr Demokratie,
ich möchte mich ganz herzlich bei euch für euren unermüdlichen Einsatz für mehr Demokratie in unserem Land danken! Ich bin mir bewusst, was für ein großer Schatz es für unsere Gesellschaft ist, wenn Menschen sich so sehr für etwas so Bedeutsames ins Zeug legen.
Vielen Dank!!"

... und wir erhalten auf unseren Hilferuf hin, von vielen Menschen finanzielle Unterstützung, auf die wir zwar gehofft haben, die wir uns aber in diesem Ausmaß, zu dieser Zeit so nicht erwarten konnten.
Jeden Tag brechen vom Schuldenberg kleine und große Brocken, ja ganze Flanken ab. Wir haben den Eindruck, dass wir es schaffen können, diesen Berg ganz los zu werden, aber er steht noch und um wieder freie Sicht zu bekommen, braucht es weitere Hilfe von vielen.
Wir können gestärkt ins neue Jahr gehen!
Euch allen einen herzlichen Dank!
An alle, die schon geholfen haben, aber die Bitte, andere Menschen anzusprechen und sie zu bewegen, sich der Rettungsaktion anzuschließen!
 
Hier der Brief, mit dem wir uns an Menschen gewandt haben, die uns in den vielen Jahren schon finanziell beigestanden haben und hier die Beschreibung, wie der Schuldenberg entstanden ist.

Mit den Worten von Michael von der Lohe, die wir im Newsletter des Omnibus für Direkte Demokratie zum Jahreswechsel lesen und die so gut sagen, um was es (uns) geht, wollen wir uns bedanken und hoffen wir auf weitere Hilfe von vielen Menschen, die überzeugt sind, dass eine Bürgerdemokratie die Grundlage ist für eine Welt, wie wir sie uns alle wünschen.
Hier der Link und hier ein Auszug aus dem Brief:
 
"Ursache Mensch

alles was uns in Atem hält und mit Sorge in die Zukunft schauen läßt, ob es die Kriege in der Welt sind, die Energiefragen, die Verteuerungen der Lebenshaltung, die Klimaveränderung, ob das Corona Virus durch eine Zoonose oder durch einen Laborunfall entstanden ist, immer haben wir all dies verursacht. Immer ist der Mensch die Ursache – aber die Lösung ist er auch.

Nichts davon müsste sein. Wir können es beenden, wir können es lösen, wir müssen es erst gar nicht verursachen. Warum fällt uns das so schwer? Fortwährend werkeln wir in unbedachter Weise weiter an unseren Schwierigkeiten, schaffen es, dass die Lösung einer Frage zum nächsten Problem wird. Wieso ist es uns kaum möglich zu stimmigen Lösungen zu gelangen? Entscheiden zu wenige Menschen? Fehlt uns das gute Gespräch? Wer miteinander spricht, von Angesicht zu Angesicht, der schießt nicht auf seinen Nächsten. Wer die Möglichkeit hat, auch einmal von den eigenen Sorgen und Ängsten zu sprechen, der wird erleben, dass er damit nicht allein ist. Wir können uns gegenseitig helfen und stützen. Wir können Wärme aus uns selbst erzeugen."

 
 

Unterschriftensammlung verlängert

ACHTUNG!
UNTERSCHRIFTENSAMMLUNG FÜR DIE ZWEI VOLKSBEGEHREN BIS 7. OKTOBER VERLÄNGERT

Direkte Demokratie wie in der Schweiz

  • Die benötigte Unterschriftenzahl ist noch nicht erreicht.

  • Deshalb verlängern wir die Sammlung in den Gemeinden um eine Woche!

  • Weshalb schon wieder unterschreiben?
    Das letzte Mal haben wir BürgerInnen damit das Referendum gerettet!

  • Jetzt die zwei Volksbegehren unterschreiben, damit wir BürgerInnen unsere Probleme selbst lösen und größere verhindern können.

  • Mit der reinen Vertretungsdemokratie sind wir in einer Sackgasse gelandet.
    Wir müssen die Interessen aller mit Volksabstimmungen zur Geltung bringen können.

  • Wir wollen eine Direkte Demokratie, die so gut funktioniert, wie in der Schweiz!

  • Das wollen und können wir mit den zwei Volksbegehren erreichen.

  • Deshalb unterschreibe bitte innerhalb der Woche noch (bis 7. Okt.) die zwei Volksbegehren in Deiner Wohnsitzgemeinde!

Wir können nicht auf die Politiker warten. Wir müssen selbst aktiv werden.
Nur Politiker und aktive Bürger*innen zusammen können jetzt die riesigen Herausforderungen bewältigen!

Wir haben die Unterschriftenzahl zur Einreichung der Gesetzesvorschläge der zwei Volksbegehren im Landtag noch nicht erreicht. Es wird organisatorisch eng für uns, aber wir verlängern um eine Woche mit der Hoffnung, es doch noch zu schaffen. Tausende BürgerInnen sollten nicht umsonst unterschrieben und wir nicht ein halbes Jahr umsonst gearbeitet haben.

Weshalb soll man schon wieder unterschreiben?
Das letzte Mal haben im Sommer 2021 16.500 BürgerInnen unterschrieben für eine Volksabstimmung zur Rettung des Referendums. Am 29. Mai 2022 ist es von 70.000 Bürgerinnen mit der Volksabstimmung dann effektiv gerettet worden!

Jetzt ist es wichtig, die zwei Volksbegehren zu unterschreiben, damit die Instrumente der Direkten Demokratie so gerichtet werden, dass wir BürgerInnen endlich selbst entscheiden und unsere riesigen Probleme selbst angehen und noch größere verhindern können. Mit der reinen Vertretungsdemokratie sind wir in einer Sackgasse gelandet. Wir haben die Entscheidungen Menschen überlassen, die mehrheitlich die Interessen von wenigen vertreten.

Wenn die Interessen aller zählen sollen, dann müssen wir alle entscheiden können.
Das geschieht mit Volksabstimmungen.
Was wir brauchen und wollen, wissen wir Bürgerinnen selbst am besten und haben alle Kompetenzen dazu.

Die regierende Mehrheit bei uns will das verhindern, obwohl uns das Autonomiestatut das Recht dazu gibt. So hat sie z.B. Volksabstimmungen zu einem Klimabürgerrat und zum Artenschutz verhindert. Deshalb weigert sie sich, die Verhinderungen und Behinderungen im Gesetz zur Direkten Demokratie zu beseitigen.

Wir wollen eine Direkte Demokratie, die so gut funktioniert, wie in der Schweiz!
Das wollen und können wir mit den zwei Volksbegehren erreichen.
Deshalb unterschreibt bitte in dieser Woche noch die 2 Volksbegehren in Eurer Wohnsitzgemeinde!

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Volksabstimmungen so wichtig wie Wahlen

SÜDTIROLER*INNEN SAGEN JA ZU VOLKSABSTIMMUNGEN -
DIE SVP SAGT NEIN

Volksabstimmungen mindestens so wichtig wie WahlenFür beinahe drei Viertel der SüdtirolerInnen zwischen 18 und 80 Jahren sind Volksabstimmungen genauso wichtig wie Wahlen. Das ist das herausragende Ergebnis einer eben veröffentlichten Erhebung des ASTAT. Mit ihr wurde nach dem Interesse der SüdtirolerInnen an Volksabstimmungen gefragt, im Zusammenhang mit dem Landesreferendum am 29. Mai 2022 zur Rettung des Referendums und den anschließenden nationalen Referenden.

Die herrschende Landtagsmehrheit vertritt mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den Instrumenten der Mitbestimmung somit nicht einmal ein Viertel der SüdtirolerInnen, denn auch jene, die Volksabstimmungen für weniger wichtig als Wahlen ansehen, werden deshalb noch nicht für ihre Einschränkung oder gar für ihre Abschaffung sein.

Genau damit aber, mit Behinderung und Abschaffung, ist die Südtiroler Bevölkerung seit dem Inkrafttreten des neuen Landesgesetzes zur Direkten Demokratie und Partizipation konfrontiert. Im Vergleich mit den Jahren 2009-2015, ist es eine totale Demontage der Mitbestimmung auf Landes- und Gemeindeebene.

Der Grund: Die SVP hat in diesem Zeitfenster durch die Bank alle Volksabstimmungen verloren.

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DRINGENDER AUFRUF

Zur Volksbegehren-Seite

Mit den zwei Volksbegehren Direkte Demokratie endlich anwendbar machen!

ACHTUNG

die nötige Unterschriftenzahl zur Einreichung der Volksbegehren ist noch nicht erreicht.
Erfahrungsgemäß werden die meisten Unterschriften aber in der letzten Woche abgegeben.
 Bitte helft mit, möglichst viele Menschen noch einmal daran zu erinnern.
Die 2 Volksbegehren können nur noch bis 30. September in der Wohnsitzgemeinde unterschrieben werden
um vom Landtag zu verlangen, dass die Behinderungen und Verhinderungen der Mitbestimmung beseitigt werden.
Darüber muss der Landtag dann vor den Landtagswahlen 2023 entscheiden.

Plakat - es hängt auch von Dir ab - Letzte Tage!WIR KÖNNEN, WENN WIR WOLLEN

Immer mehr BürgerInnen sind enttäuscht, wie Demokratie bei uns funktioniert und möchten sie in Richtung mehr Zusammenarbeit aller verbessern:

Damit wir unsere Probleme gemeinsam lösen können.

Dazu haben wir vier Volksinitiativen eingebracht. Sie sind alle rechtlich unbegründet für unzulässig erklärt worden. Auch wird die Unterstützung von direktdemokratischen Initiativen bewusst behindert und die staatsweit eingeführte Online-Unterschriftensammlung
für Südtirol abgelehnt.

Zusammen können wir das ändern ...
so, wie wir das Referendum gerettet haben!
 
 
 
 
 
 

Nötige Unterstützung für die zwei Volksbegehren nicht erreicht

Das Scheitern der Volksbegehren bestätigt deren Richtigkeit und Notwendigkeit!

die Bürger*innen als Gefahr - Demokratie ist kein SofaInnerhalb 20. Oktober hätten die Promotoren der zwei Volksbegehren die Unterstützungsunterschriften der Bürgerinnen und Bürger im Landtag zur gültigen Einreichung der Volksbegehren abgeben müssen. Mit den Volksbegehren wollten die Promotoren dem Landtag Vorschläge vorlegen für eine einfacher und besser anwendbare Direkte Demokratie und für das Recht, die demokratischen Regeln auch mit Volksabstimmungen neu gestalten zu können. Zum ersten Mal in 28 Jahren ist es nicht gelungen, die geforderten Unterschriften für ein Volksbegehren für mehr Demokratie zu sammeln. Diese Initiative war mit allen Schwierigkeiten konfrontiert, deren Beseitigung mit den Volksbegehren angestrebt worden ist. Die Promotoren waren sich der Schwierigkeiten bewusst, aber doch guten Mutes, es trotzdem zu schaffen.

Die Gründe dafür, dass es nicht gelungen ist, die geforderten Unterschriften zu sammeln sind vielfältig.

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Feuer am Dach - Tore auf

WIR WOLLEN DAS FEUER LÖSCHEN

WIR WOLLEN UNS SELBER HELFEN!

MIT ZWEI VOLKSBEGEHREN ENDLICH WIRKLICH MITBESTIMMEN!

Zur Volksbegehren-Seite

Gesamtbild klPapst Franziskus spricht von der Welt als dem gemeinsamen Haus, für das wir sorgen sollen.
Es ist Feuer auf dem Dach: die Urwälder brennen, die Pole und Gletscher schmelzen, Artensterben, Dürrekatastrophen und Überflutungen biblischen Ausmaßes
und Pandemien setzen den Menschen zu. Bürgerinnen und Bürger haben nicht den Eindruck, dass man wirklich dieser Entwicklung gegensteuert. Menschen wollen sich also selber helfen. In vielen Ländern gibt es dazu ermutigende Beispiele (an einige wenige haben wir auf Plakaten erinnert)

In Südtirol nicht! Seit 2018 haben wir ein Gesetz, das Volksabstimmungen möglich machen sollte. Die Erfahrungen damit sind andere.

Volksinitiativen - die eine Hälfte der Direkten Demokratie - haben sich als nicht anwendbar erwiesen. Zuletzt haben sich die Bürger:innen auch noch dagegen wehren müssen, dass das Referendum abgeschafft wird. Drei beschließende Volksabstimmungen und zwei beratende sind für unzulässig erklärt worden. In der Pandemiezeit war an die Nutzung der direktdemokratischen Instrumente überhaupt nicht zu denken, obwohl diese mit der Online-Unterschriftensammlung praktizierbar wären.

Abgesehen von den technischen Mängeln des Gesetzes von 2018 gibt es inhaltliche, die einer Landtagsmehrheit zugute kommen, die von Volksabstimmungen nichts wissen will.

Unterschrieben werden kann nur in der eigenen Wohnsitzgemeinde.
Die Sammlung läuft bis Ende September.

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Demokratie-Preis 2022

VERLEIHUNG DER DEMOKRATIE-ROSE 2022

an ON. PROF. MARCO BOATO

Demokratie-Rose_Boato2022Im Rahmen der Konferenz "Volksgesetzgebung und Souveränität der Bürger*innen" wurde am 15. Oktober 2022 von der Initiative für mehr Demokratie zum vierten Mal in zehn Jahren die Rose der Demokratie verliehen.

Wer sich besonders um neue Formen und um bessere Verfahren der demokratischen Beteiligung der Bürger*innen an der Suche nach den besten Entscheidungen verdient macht, wird dafür von der Initiative für mehr Demokratie mit der Demokratie-Rose ausgezeichnet.
Eine rote Rose in einem Messglas war 1972 Teil einer künstlerischen Aktion von Joseph Beuys. Sie ist seitdem Symbol für die aus Achtung vor der Würde des Menschen betriebene Weiterentwicklung der Demokratie.

Die Auszeichnung geht heuer an den ehemaligen Senator On. Marco Boato, als Erstunterzeichner des Verfassungsgesetzentwurfes zur Reform der Sonderautonomien der Regionen und insbesondere der autonomen Provinzen  Bozen und Trient, der im Jahr 2001 als Verfassungsgesetz Nr. 2 in Kraft getreten ist.

Die Begründung für die Auszeichnung:

Marco Boato hat mit diesem Vorschlag zur Änderung der Verfassung und des Autonomiestatutes die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen für die direkte Ausübung der Gesetzgebung durch die Bürger*innen selbst. Er hat damit einen Prozess der Entfaltung eines in der Folge praktische Anwendung findenden Bewusstseins von der Überzeugung eingeleitet, dass die Demokratie auch von den Bürger*innen selbst gestaltend ausgeübt werden soll. Sie sollen in autonomen Initiativen, gleichberechtigt mit der politischen Vertretung, nicht nur die eigenen Lebensbedingungen bestimmen können, sondern auch die Regeln der Demokratie selbst, nach denen sie die demokratische Entscheidungsgewalt ausüben.

 
 
 

Abbau verhindert - Aufbau geht weiter

das gemeinsame Haus brennt April2022 mT2

Den Demokratieabbau haben wir BürgerInnen verhindert -
der Weg zu mehr und besserer Demokratie geht weiter

Jetzt Direkte Demokratie mit zwei Volksbegehren
endlich gut anwendbar machen!

Link zu den Volksbegehren

Otto von Aufschnaiter unterschreibt - im Bild auch Roberto Pompermaier

Das Referendum ist gerettet. Aber Volksabstimmungen werden mit den geltenden Regeln verhindert und Volksabstimmungen über bessere Regeln der Demokratie werden nicht zugelassen. Weder beschließende noch unverbindlich beratende. Also müssen wir auf das Volksbegehren zurückgreifen, auf das Recht, dem Landtag Gesetzesvorschläge zur verpflichtenden Behandlung vorzulegen. Wir zeigen damit noch einmal auf, was es braucht, um die Direkte Demokratie endlich anwendbar zu machen. Die Parteien werden noch vor den Wahlen im Oktober 2023 darüber zu entscheiden haben.

Mit dem Gesetz zur Direkten Demokratie von 2018 hatten wir gehofft, dass die direktdemokrati­schen Instrumente endlich anwendbar würden. Obschon diese seit 2001 vom Autonomiestatut vorgesehen sind, waren sie bis 2018 vor allem wegen des 40% Quorums und der hohen Hürden nicht zu brauchen. Gefehlt hat auch das Referendum. Das ist 2018 halbwegs in Ordnung gekommen.

Dann kam die Pandemie. Es war unmöglich, die Instrumente Direkter Demokratie zu nutzen. Mit einfacheren Regeln, vor allem mit der Online-Unterschriftensammlung wäre es dennoch möglich gewesen, mit niedereren und den einzelnen Instrumenten angepassten Hürden und einem erweiterten Kreis an Beglaubigungsberechtigten. Eine solche einfachere Nutzung schlagen wir jetzt mit einem Volksbegehren vor. Eine auch Pandemie taugliche Direkte Demokratie! Aber es ist noch schlimmer gekommen: nicht nur, dass die Mehrheit im Landtag mitten in der Pandemie die Direkte Demokratie wieder abbauen wollte. 71.000 Menschen in unserem Land haben das mit der Volksabstimmung am 29. Mai verhindert. Wir haben auch feststellen müssen, dass die Volksinitiative (neben dem Referendum die zweite Säule der Direkten Demokratie) vor allem auch aus einem anderen Grund nicht anwendbar ist.

Ob ein Antrag auf Volksabstimmung zulässig ist oder nicht, entscheidet eine Kommission der Landesregierung, die aus ausgelosten Richtern besteht. Mit der Kommission, die in dieser Legislaturperiode im Amt ist, haben wir sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Sie hat alle Anträge, insgesamt sechs, abgelehnt. Mit fünf haben wir Vorschläge zu einer besseren Gestaltung der Demokratie vorgelegt über die die BürgerInnen in einer Volksabstimmung entscheiden können sollten. Obwohl das nirgendwo festgelegt ist, hat die Kommission entschieden, dass über Gesetzesvorschläge, die die Regeln der Demokratie betreffen, nur der Landtag entscheiden darf. Das war nicht immer so. Über solche Vorschläge haben wir schon 2009 abgestimmt. Also liegt es an der zufälligen Zusammensetzung der Kommission. Ihre Entscheidung ist eine Frage des Glücks, ob die Kommissionsmitglieder Direkte Demokratie ablehnen oder befürworten. Das kann nicht sein. Gegen ihre Entscheidung kann zwar bei Gericht Rekurs eingelegt werden, man riskiert damit aber, zur Bezahlung der Verfahrenskosten der Gegenseite in fünfstelliger Höhe verurteilt zu werden. Zudem ist eine Befangenheit des Gerichts gegenüber dem Entscheid seines Mitglieds in der Kommission nicht auszuschließen.

Die sechste abgelehnte Volksinitiative wollte mit Gesetzesänderungen die gefährdete Artenvielfalt in Südtirol schützen. Aufgrund der Art und Weise der Ablehnung muss man annehmen, dass es mit dieser Kommission grundsätzlich keine gesetzeseinführenden Volksabstimmungen geben wird. Damit vertritt sie ganz offensichtlich die Position der Landesregierung und der Landtagsmehrheit.

Wir schlagen deshalb mit einem zweiten Volksbegehren eine andere Zusammensetzung der Kommission vor. Zugleich arbeiten wir an einem Vorschlag zur klaren Begrenzung ihrer Aufgaben. Überdies wollen wir im Direkte-Demokratie-Gesetz unmißverständlich festgeschrieben haben, dass auch die Regeln der Demokratie von den BürgerInnen mitbestimmt werden können. Dass dies im Gesetz von 2018 nicht explizit ausgeschlossen wurde, ist von den schriftführenden Landtagsabgeordneten Magdalena Amhof und Brigitte Foppa versprochen und auch eingehalten worden. Die Kommission aber legt sich ihre eigenen Interpretationen zurecht, um die BürgerInnen davon auszuschließen.

Mit den zwei Volksbegehren verlangen wir die Verbesserung und Anwendbarkeit, die vor dem Referendum versprochen worden ist! Wer will, dass Direkte Demokratie nicht nur auf dem Papier steht, sondern endlich auch gut anwendbar wird, kann die zwei Vorschläge innerhalb September unterstützen. Kommen 10.000 Unterschriften zusammen, dann müssen die Gesetzesvorschläge noch vor den Landtagswahlen im Oktober 2023 im Landtag abschließend behandelt werden. Zu den Landtagswahlen werden wir dann also wissen, wer Direkte Demokratie wirklich praktiziert sehen will oder wer sie nur als ein schönes Aushängeschild vor sich her trägt.

Unterschrieben werden kann ab Juli in der eignen Wohnsitzgemeinde. Wir werden benachrichtigen, wann es so weit ist!

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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